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CRASH REPLACEMENT

WARUM SIND DIE MEISTEN RADHOSEN SCHWARZ?

Sind wir Radhosenhersteller vielleicht in der frühindustriellen Zeit stecken geblieben und halten uns an das Kredo von Henry Ford: „Sie können ihn (das Modell T) in jeder Farbe haben, sofern sie schwarz ist!“? Wohl kaum und dennoch ist die Mehrzahl der Hosen einfach schwarz. Warum das so ist, erklären wir Dir in diesem Beitrag.

MAN SIEHT DEN DRECK NICHT SO GUT

Das ist trivial, aber eben nicht von der Hand zu weisen. Radfahren egal, ob auf der Straße oder im Gelände ist ein Outdoorsport und je nach Witterung bekommt die Klamotte/ die Hose mehr oder weniger Straßenstaub, Schlamm und sonstigen Schmutz ab. Oder eben auch mal ein wenig Kettenschmiere. Bei schwarzem Stoff kann man da während der Fahrt ganz nonchalant drüber hinwegsehen und hat auch bei der Wäsche keinen Stress. Reste von Dreckspritzern, die oft als ärgerliches Schattenmuster auf hellen Stoffen verbleiben – sofern man nicht unmittelbar nach der Fahrt ein ausgiebiges Einweichprogramm fährt - gibt es bei schwarzen Stoffen nicht, da der Kontrast zum ebenso verbleibenden Dreck zu gering ist. Prima Sache also.

SCHWARZ PASST ZU ALLEM

Nun ist Radfahren im Kern ja nicht ein modisches Großereignis. Wenngleich manche Hersteller von Radbekleidung das zu suggerieren versuchen. Besteht bei Dir ein modischer (Rest-)Anspruch, so kannst Du völlig gefahrlos durch die Untiefen der Mode navigieren, indem Du eine schwarze Hose trägst. Sie lässt sich mit jeder noch so irren Farbe kombinieren und es passt schon immer irgendwie. Dummes Geschwätz wie ev. „schwarz und blau schmückt die Sau“ (übrigens eine Ableitung des gängigeren „grün und blau schmückt die Sau“) darfst Du geflissentlich ignorieren. Im Übrigen beschränkt sich die Kombinierbarkeit nicht nur auf die Klamotte, sondern auch das restliche Equipment, wow!

SCHWARZ MACHT SCHLANK UND IST ZEITLOS

Was so alles an diesem schwarz hängt.

Zeitlos ist es und spart Dir so erheblich Mühe und Geld immer wieder Neues zu kaufen. Das ist doch fein, so ganz nebenbei hast Du nämlich auch noch den Planeten geschont.

Mit dem Schlankmachen ist es ebenso eine feine Sache. Es gibt eine Vielzahl von wissenschaftlichen Studien die sich mit dem Thema Farbwahrnehmung beschäftigen. So weit wollen wir hier aber nicht gehen. Der Grund warum schwarze Kleidung tatsächlich schlankmachend wirkt ist einfach: Konturen, Umrisse oder auch Schatten (bei engen Radhosen weniger relevant) sind auf schwarzem Untergrund aufgrund des geringen Kontrastes fast gar nicht zu sehen – und Abrakadabra, schon sind unsere „Problemzonenkonturen“ weg. Diese Zauberei hat immer einen positiven Effekt und ist schon fast billig zu haben.

DIE STANDARDFARBE DER STOFFHERSTELLER IST SCHWARZ

Jetzt aber zu etwas Handfestem. Fakt ist, dass die Standardfarbe der Hersteller, bei Materialien, die für Radhosen tauglich sind, einfach schwarz ist. Die Antwort auf die Frage warum das so ist, stellt ein klassisches Henne-Ei-Problem dar. Wir wollen uns hier nicht allzu sehr den Kopf zerbrechen und schauen deshalb zum einen auf die Gründe der Stoffhersteller und dann noch auf die der Bekleidungsfabrikanten. Danach sollte so ziemlich alles klar sein.

Die Stoffhersteller:

  • Tun sich mit dem Färben der Stoffe leichter. Bei schwarz sind die „Färberezepturen“ lang bekannt, stabil und kleinere Unregelmäßigkeiten in der Farbe oder der Stoffstruktur sind aufgrund des geringen Kontrasts kaum zu sehen
  • Bei schwarz lässt sich mit vergleichsweise dünnen Materialien schon eine sehr gute Blickdichtheit realisieren (wiederum ein Kontrastthema), das spart Material und erhöht die Marge
  • Sehr homogene Farben, insbesondere bei Dehnung, lassen sich nur erzielen, wenn das Elastan (der „Gumm“ in elastischen Stoffen) dieselbe Farbe wie das verwendete Garn hat (oder Umwindegarn eingesetzt wird, mehr dazu hier). Wenn es Elastan überhaupt in einer Farbe gibt (normal ist es transparent), dann ist es schwarz und damit auch der restliche Stoff

 

Die Bekleidungsfabrikanten:

  • Haben nicht die Not, bei jeder Modefarbe mitzumachen. Das spart Kollektionswechsel und damit eine ganze Menge Geld. Manche machen es trotzdem, aber das mit dem modischen Großereignis hatten wir ja bereits
  • Müssen viel weniger „Kundenprobleme“ bearbeiten. Schwarz ist wie schon beschrieben meistens eine sehr stabile Farbe, die auch manch kleinen Lapsus im Material oder sogar der Herstellung verzeiht
  • Profitieren in der Herstellung von den immer gleichen Anforderungen (die vom Stoff selber, aber auch seiner Farbe ausgehen - was man kaum glauben sollte). So können z.B. Nähmaschinen exakt eingestellt werden oder die Nähfäden optimiert werden damit ein sehr gutes Ergebnis erzielt werden kann

UNSER FAZIT

Schwarz bei Radhosen ist für uns überaus sinnvoll und zudem die meistverkaufte Farbe. Möglicherweise negative Eigenschaften wie schlechtere Sichtbarkeit oder die starke Absorption von Sonnenlicht lassen sich zumindest teilweise kompensieren. Und dennoch gibt es bei uns den ein oder anderen zarten Farbtupfer, schließlich fahren wir auch nicht mehr in ausschließlich schwarzen Autos durch die Lande.

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