WAS MACHT SITZEN EIGENTLICH ZÄH?
Als Prämisse für diesen Beitrag gehen wir davon aus, dass Du grundsätzlich ganz gut auf dem Rad sitzt und auch längere Touren, selbst an mehreren Tagen hintereinander, gut bewältigen kannst. Sollte das nicht der Fall sein, so empfehlen wir Dir vorab die Lektüre einiger Beiträge in diesem Blog.
Bevor wir uns den Ursachen der „Zähigkeit“ widmen vorab zum Begriff selbst. „Zäh“ in diesem Kontext ist für uns nicht gleichzusetzen mit einem akuten, stechenden Schmerz der Höllenqualen verursacht und uns sofort zum Absteigen bringt. Nein, die „Zähigkeit“ ist ein subtileres Subjekt, sie entwickelt sich gemächlich und ganz nach dem Ovidschen „Gutta cavat lapidem" hat sich der stete Tropfen in unser Hirn gebohrt und uns mürbe gemacht. Schön ist so was nicht. Besonders nicht an einem herrlichen Frühlingstag.
Damit zurück zum guten Sitzen. Gut sitzen bedeutet, dass Du für die Hauptherausforderungen beim Sitzen, nämlich Druck und Reibung funktionierende Lösungen für Dich gefunden hast. Bravo. Die von uns beschriebene „Zähigkeit“ des Sitzens ist in der absoluten Mehrzahl der Fälle den Einflüssen des entstehenden Drucks an der Sitzschnittstellen zuzuschreiben. Vereinfacht ist dieser Druck das Ergebnis der Gewichtskraft Deines Körpers im Verhältnis zur Fläche (des Sattels) auf die diese Kraft einwirkt.
Wenn Du aufmerksamer Leser dieses Blogs bist, dann weißt Du, dass der Druck sich nicht gleichmäßig auf der Sattelffläche ausbildet, sondern in gewissen Zonen erhöhte Druckwerte anfallen. In der Abbildung sind diese Zonen durch das Farbspektrum gelb-orange-rot charakterisiert. In diesen Zonen befindet sich das Sitzbein, knöcherne Strukturen im Becken, die fürs Sitzen grundsätzlich gut geeignet sind.
Jetzt wissen wir also wer der Übeltäter ist (Druck) und wo die Attacke erfolgt (Sitzbein) und damit sind wir auch schon fast am Ende. Das Sitzbein ist wie jeder Knochen im Körper von einer Knochenhaut umgeben und die Nerven in der Knochenhaut senden den Druck in Form von Schmerzsignalen an Dein Gehirn.