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Verschiebbare Sitzpolster – Unfug oder Gamechanger?

Wenn Du wie viele eine Radhose mit Sitzpolster fährst, dann kennst Du vielleicht den Drang bei der einen oder anderen Hose immer wieder am Sitzpolster ziehen zu wollen. Weil es während der Fahrt ein wenig auf Wanderschaft geht und irgendwann nicht mehr so 100% komfortabel ist, oder es schon von Anfang an nicht recht sitzen will. Ja? Dann ist dieser Beitrag genau richtig für Dich, wir erklären die Gründe der Wanderschaft und ergründen, ob ein justierbares Sitzpolster die Lösung für all Deine Probleme sein kann.

DER ZWECK DES SITZPOLSTERS

Das Sitzpolster in der Radhose hat zwei Kernaufgaben. Zum einen hilft es den Druck im Sitzbereich im Rahmen zu halten, zum anderen verringert es das potentielle Risiko für Reibung.

Um den Druck kompensieren zu können, muss die Polsterung ausreichend dimensioniert sein (in Härte und Dicke) und zuverlässig Deinen Sitzbereich abdecken.

Reibung im Sitzbereich lässt sich nie komplett vermeiden, aber sehr gut in den Griff bekommen. Dabei ist die Radhose und das Material, auf dem Du sitzt – meist die Oberfläche des Sitzpolsters – eines der zentralen Elemente.

Dabei muss das Sitzpolster vor allem in zwei Bereichen gut funktionieren:

  • Vermeidung von mechanischen Stresszonen für Reibung (ungünstige Oberflächen, Falten, harte Übergänge, auftragende Nähte etc.)
  • Ermöglichung eines stabilen Hautmilieus über ausreichend Belüftung und Unterbindung von Keimen so gut es geht

WANDERLUST UND ANDERE PROBLEM

Leider sehen wir im Feld immer wieder Probleme mit Sitzpolstern. Dass ein Sitzpolster für Dich zu Schwierigkeiten führt, kann an einem oder mehreren der folgenden Punkte liegen:

  • Es ist grundsätzlich zu klein und kann Deinen Sitzbereich nicht ausreichend abdecken
  • Es ist falsch positioniert eingenäht und deckt deshalb Deinen Sitzbereich nicht komplett ab
  • Es bleibt beim Fahren nicht in Position, d.h. es verrutscht und entzieht Teile Deines Sitzbereichs der Polsterung
  • Es ist zu groß, luftundurchlässig und zudem ungünstig eingenäht, dann leidet Deine Haut und das Risiko für Reibung ist erhöht
  • Es erzeugt, in Verbindung mit dem Sattel, die falsche Spezifikation zur Druckentlastung, so bekommst Du Druckbeschwerden

 

Damit das alles nicht passiert, schaust Du Dir im folgenden Abschnitt am besten gleich unsere Tipps für stabiles Sitzen an.

AUS MIT DEM WANDERN

Kaufst Du eine Hose, muss die erste Prüfung sein, ob das Polster sauber Deinen Sitzbereich abdeckt. Das geht ganz einfach in dem Du die Hose anziehst, Dich aufs Rad setzt und fühlst, ob das Polster sauber zwischen Dir und dem Sattel positioniert ist. Dabei solltest Du sowohl prüfen, ob links/ rechts ausreichend Abdeckung vorhanden ist, als auch vorne/hinten. Fahren brauchst Du mit der Hose nicht, würden wir auch nicht empfehlen, sonst läufst Du Gefahr, dass Du die Hose nicht mehr zurückgeben kannst, wenn sie nicht passt.

Passt die Positionierung, musst Du sicherstellen, dass beim Fahren nichts rutscht. Um das zu erreichen, braucht es ausreichend Zug auf dem Sitzpolster. Um diesen Zug zu garantieren, solltest Du auf folgende 3 Punkte achten:

  • Die Hose baut am Oberschenkel genügend Zug auf und verhindert so ein Rutschen des Hosenbeins, mehr dazu auch hier
  • Die Hose hat um den Po herum ein gutes Maß an Spannung, das bringt direkt Zug auf das Polster nach außen
  • Die Träger bringen vernünftig Zug auf die Hose, so ist sichergestellt, dass der Polsterbereich gegen ein Verrutschen nach unten gesichert ist

 

Das klingt erst mal ein wenig kompliziert, gelingt aber relativ problemlos, wenn Du die für Dich korrekte Hosengröße wählst. Leider sehen wir recht häufig, dass Hosen zu groß gekauft werden. Zu große Hosen bringen schon im Neuzustand, oder dann nach mehrmaligem Tragen nicht mehr ausreichend Zug auf das Sitzpolster. Wähle daher Deine Hosengröße immer nach den Größentabellen der Hersteller und keinesfalls nach der Devise „ich habe immer Größe L“. Die Größen der Hersteller variieren stark und nur die herstellerspezifischen Tabellen sind ein verlässlicher Helfer für die richtige Größe.

Ob das Polster zu groß ist, merkst Du relativ schnell beim vorhin beschriebenen Größen- und Positionstest. Hat das Polster link/rechts und vorne/hinten mehr als 30mm Distanz zum eigentlichen Sitzbereich und erweist sich beim „Pustetest“ als luftundurchlässig, dann eher Finger weg von der Hose.

Für die Gesamtspezifikation der Polsterung im System ist es nicht ganz so einfach, als Faustregel gilt aber: Hat der Sattel schon eine auskömmliche Polsterung, braucht es beim Sitzpolster nicht mehr viel, ist der Sattel dagegen sehr wenig oder gar nicht gepolstert, muss das Sitzpolster voluminöser ausfallen.

DIE GRETCHENFRAGE ZUR JUSTIERUNG

Wenn Du den vorigen Abschnitt aufmerksam gelesen hast, liegst Du mit der Vermutung richtig, dass mit ein wenig Muße und Akribie Du eine gute Chance hast eine passende Hose zu finden, die in allen Aspekten funktioniert und ohne justierbare Polsterung auskommt.

Ist eine gute Chance bei viel Akribie und Muße für Dich nicht ausreichend? Können wir verstehen. Also schauen wir mal in unsere Erfahrungsschatzkiste – selbstverständlich unter der Prämisse, dass das Polster sehr gut an der richtigen Position fixiert ist und wir uns nur noch um die Justierung kümmern müssen.

Bei der Diskussion von Justierungsmöglichkeiten beschränken wir uns auf die Position der Polsterelemente im unmittelbaren Sitzbereich (unter Deinem Sitzbein). Im linken Teil der Abbildung siehst Du ein Sitzpolster von oben, in dem die Polsterelemente sich entlang der Längsachse nach vorne oder hinten schieben lassen. Im rechten Teil ist eine Verschiebbarkeit der Elemente entlang der Querachse nach außen/innen/links/rechts skizziert.

Beginnen wir mit der Längsachse. Alles was wir in unseren unzähligen Sitzdruckmessungen gesehen haben, zeigt für uns keinerlei Notwendigkeit der Justierung entlang der Längsachse, sofern die ursprüngliche Positionierung passt. Der Grund hierfür liegt in der Geometrie und Dimension des Sitzbeins in Längsachse in Verbindung mit seiner Lage im Becken begründet. Geometrisch und dimensional gibt es nur eine geringe Varianz, ebenso bei der Lage. Ergo ist ein Sitzpolsterdesigner mit ein wenig Zugabe bei der Größe der Polsterung (in Längsachse) auf der sicheren Seite.

Kommen wir zur Querachse. Hier müssen wir ein wenig im Archiv stöbern. In diesem Beitrag hatten wir den Abstand der Sitzbeinhöcker in Bezug auf gutes Sitzen diskutiert. Unser Fazit damals war, dass dieser recht gering ist. Die „Belastungszone“, also der Bereich in dem Sitzbein und Sattel sich berühren, ist aufgrund der individuellen Anatomie und Sitzhaltung durchaus unterschiedlich breit (wichtig für die Querachse) aber für die allermeisten von uns durch ein cleveres Design der Sattelpolsterung mit einer „Einheitsversion“ lösbar.

UNSER FAZIT

Sofern wir uns im anatomischen Normalbereich und ebenso normaler Sitzhaltungen bewegen, ist ein verschieb-/ justierbares Sitzpolster nicht notwendig. Ein gutes Hosen- und Polsterdesign vorausgesetzt.

Bewegen wir uns an den Rändern der anatomischen Normalverteilung, wollen extreme Sitzhaltungen abdecken oder das allerletzte Quäntchen an Sitzperformance (z.B. durch kleinstmögliche Polsterung realisieren) könnte eine Justierungsmöglichkeit sinnvoll sein, sofern sie nutzungsgerecht an dieser delikaten Stelle eingebaut werden kann. Denn jegliche Mechanismen zur individuellen Verstellung, die nur ein Quäntchen auftragen oder nicht für den Sitzbereich geeignet sind (man denke nur an ein Stück Klettverschluss) werden jeden Performance-Vorteil postwendend einkassieren.

Also lassen wir die Finger davon und freuen uns, dass wir polsterlose Hosen mit passenden Sätteln im Programm haben. Da stellt sich nämlich diese Frage nicht.

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