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Wohin mit meinem Geraffel? Und der Einfluss aufs Sitzen!

Je nach Tour ist eine unterschiedliche Zahl an Utensilien mitzuführen: Extraklamotte, was zu essen, Werkzeug, Ersatzteile usw. usf. Diese kleineren oder größeren Ansammlungen von Tourbegleitern kannst Du auf unterschiedliche Art und Weise mit Dir führen. Was wo wie am Ehesten hingehört und warum das Dein Sitzen durchaus stark beeinflussen kann, zeigen wir Dir hier.

WARUM DIE MITBRINGSEL EINEN EINFLUSS AUF DAS SITZEN HABEN KÖNNEN

Und mal wieder bemühen wir unser allseits bekanntes Sitzdreieck. Im linken Teil der Abbildung ist es exemplarisch für einen Gravelbike-Fahrer aufgespannt. In vorigen Blogbeiträgen hatten wir erläutert, dass die Ausprägung des Sitzdreiecks unter anderem einen erheblichen Einfluss auf die Lage Deines Körperschwerpunktes hat. Das ist wichtig, da die Lage des Schwerpunktes die auf den Sattel einwirkende (Gewichts-) Kraft wiederum stark beeinflusst – mit welcher wir beim Sitzen umgehen müssen.

Soweit mal ohne Gepäck.

Im rechten Teil der Abbildung haben wir dem Probanden in orange ein wenig Gepäck an den Körper aber auch ans Rad geschraubt.

Im nächsten Schritt überlegen wir uns nun welche Gepäckstücke wohl welchen Einfluss auf das Sitzen haben werden. Gute Nachricht: Alles, was sich am Rad befindet, ist „sitzneutral“. Bei den Utensilien am Körper ist immer ein Einfluss vorhanden, jedoch ist dieser unabhängig vom Gewicht unterschiedlich stark ausgeprägt: Je weiter vom Sattel in Richtung Lenker entfernt, desto weniger stark ist der Einfluss proportional aufs Sitzen.

Sehr schön lässt sich das am Beispiel eines Rucksacks zeigen. Nehmen wir an der Fahrer auf dem Bike wiegt 70kg. Bei einer sportlichen Sitzposition wie in der Abbildung kommen von diesen 70kg etwa 350N auf dem Sattel als Gewichtskraft an. Der Rucksack wiegt 8kg, ist gut gepackt, d.h. schwere Gegenstände befinden sich eher im unteren Teil, er liegt aber mit seinem Schwerpunkt nahezu genau über dem Sattel. Daher gehen wir davon aus, dass rund 90% des Rucksackgewichts als zusätzliche Kraft auf den Sattel wirken. Gerundet sind das 70N. Im Vergleich zu den 350N, die vom Fahrer ausgehen, entspricht das einer Kraftzunahme von 20% auf dem Sattel, obwohl das Rucksackgewicht nur rund 10% des Körpergewichts ausmacht!

Mit diesem Beispiel und dem zugrundeliegenden Prinzip dahinter machen wir uns im nächsten Abschnitt daran auszuloten was wohin am Rad gehört.

WO GEHÖRT WAS HIN?

Um die Frage was im Normalfall wohin gehört ein wenig zu strukturieren, haben wir folgende Attribut-Kombinationen gebastelt:

Schwer / leicht

Ganz klar, schweres kommt ans Rad, leichtes kann quasi überall an den Körper, orientiert an den nachfolgenden Attributen.

Schnell / langsam verfügbar

Du willst schnell mit dem Handy einen Schnappschuss machen oder ein Gel gegen den drohenden Hungerast inhalieren? Derartiges gehört an die Frau/ Mann, oder in sehr einfach zugängliche Taschen am Lenker/ Oberrohr.

Kleines / großes Volumen

Großes Volumen, auch wenn es nicht übermäßig schwer ist, kommt ans Rad, kleines, sofern es nicht allzu schwer ist, darf an den Körper.

Entbehrlich / unentbehrlich

Kreditkarte, Schlüssel und Co. müssen im Normalfall nicht in Sekundenbruchteilen parat sein und können daher in sicher schließenden Taschen, entweder im Trikot oder einer Tasche am Rad verwahrt werden.

Wie wir das konkret in der Praxis machen, zeigen wir Dir anhand von zwei Beispielen in den nächsten Abschnitten.

BIKEPACKING WOCHE MIT DEM GRAVELBIKE DER DONAU ENTLANG AN PFINGSTEN

Die Rahmenbedingungen: Gefahren wird auf Radwegen mit durchweg ordentlichem Belag ohne massive Geländepassagen. Die Übernachtung findet im eigenen Zelt auf Campingplätzen oder auch mal am Waldesrand statt. Zur Verpflegung Stopps an Tankstellen, Cafés, Bäckereien und Restaurants - Campingkocher und Dosenravioli bleiben daheim.

Hier wird nach alter Väter Sitte beladen. Zelt, Isomatte und Schlafsack kommen auf den Gepäckträger, dazu gesellt sich der restliche Krimskrams in den Gepäcktaschen. Als modernes Zugeständnis wandern Schlüssel und Geldbeutel in ein separates Fächchen der Rahmentasche im verbleibenden Stauraum selbiger finden sich dann Gummibärchen, Sonnencreme, Kabelschloss etc. wieder.

Als einziges, aber wirklich einziges verbleibt das gute Smartphone entweder in der Rückentasche des Trikots oder ist ruckzuck griffbereit aus der Oberschenkeltasche der Radhose gezogen. Schließlich will der moderne Reisende ja alles minutiös fotografisch dokumentiert haben.

So fährt es sich, was das Sitzen betrifft, beschwingt und leicht, geächzt wird nur wenn das schwer beladene Ross umhergehievt werden muss.

5 TAGE MTB ALPENÜBERQUERUNG IM HOCHSOMMER

Hier geht es zünftig zu. Ein Azorenhoch steht über den Alpen und verspricht 5 Tage Sonne und plus 20 Grad auch nahe der 3000er Marke. Genächtigt wird im Tal in Herbergen, versorgt wird am Wegesrand mit allem, was gerade verfügbar ist. So kann es mit Minimalstgepäck losgehen.

Aber wohin damit?

Die Trails sind schroff, die Abfahrten technisch sehr fordernd oder rasend schnell. Da darf nichts wackeln sonst droht der Sturz in den jähen Abgrund. Auch wenn es allem widerspricht, was wir im ersten Abschnitt hergeleitet haben, aber bei solchen (Tor)- Touren funktioniert nur ein Rucksack zum Gepäcktransport. Egal wie wenig Du in den Rucksack packst (was unsere absolute Empfehlung ist, s.o.) Du wirst einen merklichen Einfluss auf das Sitzen haben. Sehr bedachte Menschen probieren so etwas schon mal vor der Tour zu Hause aus und justieren ggf. ein wenig am Sitz-Equipment nach um die höhere Kraft nicht zu höherem Druck werden zu lassen. Geschehen kann dies über einen Sattel mit mehr Auflagefläche oder/ und angepasster Polsterung.

UNSER FAZIT

Prinzipiell ist es also recht einfach mit all den Utensilien die man auf kleineren oder größeren Touren mit sich herumführt: Alles, was irgendwo am Körper hängt, stellt im wahrsten Sinne des Wortes eine mehr oder weniger große Zusatzbelastung für das Sitzen dar. Ist es für Deinen Anwendungsfall möglich Stauraum in Form von Taschen jeder Art an Deinem Rad anzubringen, dann mach das und nutze ihn ausgiebig, so bleibt die Sitzzone völlig neutral, und das lohnt sich!

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