

WARUM DIE MITBRINGSEL EINEN EINFLUSS AUF DAS SITZEN HABEN KÖNNEN
Und mal wieder bemühen wir unser allseits bekanntes Sitzdreieck. Im linken Teil der Abbildung ist es exemplarisch für einen Gravelbike-Fahrer aufgespannt. In vorigen Blogbeiträgen hatten wir erläutert, dass die Ausprägung des Sitzdreiecks unter anderem einen erheblichen Einfluss auf die Lage Deines Körperschwerpunktes hat. Das ist wichtig, da die Lage des Schwerpunktes die auf den Sattel einwirkende (Gewichts-) Kraft wiederum stark beeinflusst – mit welcher wir beim Sitzen umgehen müssen.
Soweit mal ohne Gepäck.
Im rechten Teil der Abbildung haben wir dem Probanden in orange ein wenig Gepäck an den Körper aber auch ans Rad geschraubt.
Im nächsten Schritt überlegen wir uns nun welche Gepäckstücke wohl welchen Einfluss auf das Sitzen haben werden. Gute Nachricht: Alles, was sich am Rad befindet, ist „sitzneutral“. Bei den Utensilien am Körper ist immer ein Einfluss vorhanden, jedoch ist dieser unabhängig vom Gewicht unterschiedlich stark ausgeprägt: Je weiter vom Sattel in Richtung Lenker entfernt, desto weniger stark ist der Einfluss proportional aufs Sitzen.
Sehr schön lässt sich das am Beispiel eines Rucksacks zeigen. Nehmen wir an der Fahrer auf dem Bike wiegt 70kg. Bei einer sportlichen Sitzposition wie in der Abbildung kommen von diesen 70kg etwa 350N auf dem Sattel als Gewichtskraft an. Der Rucksack wiegt 8kg, ist gut gepackt, d.h. schwere Gegenstände befinden sich eher im unteren Teil, er liegt aber mit seinem Schwerpunkt nahezu genau über dem Sattel. Daher gehen wir davon aus, dass rund 90% des Rucksackgewichts als zusätzliche Kraft auf den Sattel wirken. Gerundet sind das 70N. Im Vergleich zu den 350N, die vom Fahrer ausgehen, entspricht das einer Kraftzunahme von 20% auf dem Sattel, obwohl das Rucksackgewicht nur rund 10% des Körpergewichts ausmacht!
Mit diesem Beispiel und dem zugrundeliegenden Prinzip dahinter machen wir uns im nächsten Abschnitt daran auszuloten was wohin am Rad gehört.