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Q-Faktor, Beckenbreite und Oberschenkelumfang: Welcher Sattel passt wirklich zu dir?

Ist es nicht schon herausfordernd genug einen passenden Sattel zu finden, so verwirren Dich potentielle Platzbedarfs-Einflüsse wie Q-Faktor, Beckenbreite und Oberschenkelumfang? Können wir verstehen. Aber keine Sorge, in diesem Beitrag sezieren wir in gewohnter Manier den Themenkomplex und sind dann am Ende alle ein wenig schlauer.

Warum brauchen wir überhaupt Platz?

In der Aufwärtsphase der Tretbewegung kommt es zu einer vertikalen Überlagerung von Oberschenkel und Sattel. Diese Zone siehst Du im linken Teil der Abbildung rot umrandet. Das ist ganz normaler Bestandteil des Tretens. Im rechten Teil der Abbildung findest Du nun einen Schnitt von oben, wiederum mit dieser Zone wo ersichtlich ist wie Sattel und Oberschenkelinnenseite zueinander ausgerichtet sind. Hier lässt sich leicht erkennen, dass die Platzverhältnisse grundsätzlich nicht sehr großzügig sind und Faktoren wie Sattelbreite und -form, Q-Faktor, Beckenbreite und Oberschenkelumfang einen Einfluss haben können. Wie groß diese Einflüsse sind, was relevant für Dich ist und wie Du ggf. Dein Sitzen verbessern kannst, zeigen wir Dir in den folgenden Abschnitten.

WAS MACHT DER Q-FAKTOR?

Der Q-Faktor bezeichnet den Abstand zwischen den äußeren Kanten der Kurbelarme Deines Rades. Er variiert je nach Radtyp:

  • MTB: ca. 170–180 mm
  • Rennrad: ca. 145–150 mm
  • Gravelbike: oft dazwischen

 

Der Q-Faktor verändert die Beinstellung – und damit die Position Deiner Oberschenkel zum Sattel. In der Abbildung siehst Du wie in der Aufwärtsbewegung beim Treten die Innenseite des Oberschenkels das vordere Drittel des Sattels überstreicht. Doch selbst bei idealisierter Betrachtung ist der Einfluss des Q-Faktors auf den Abstand des Oberschenkels zum Sattel äußerst gering, selbst in einer Betrachtung der Extreme, 145 zu 180mm.

BECKENBREITE – DA MUSS MAN GENAU HINSEHEN

Zum Einstieg machen wir gleich mal einen Ausschluss: In diesem Abschnitt besprechen wir nicht die Breite/ den Abstand der Sitzknochen. Das hatten wir zur Genüge schon hier gemacht und festgestellt, dass das ganze Thema möglicherweise ein wenig überbewertet ist.

Hier widmen wir uns dem Maß im Becken, welches in unserer Platzbedarfs-Diskussion relevanter erscheint. Nämlich dem Abstand zwischen den beiden großen Rollhügeln (Trochanter major), diese Distanz ist im linken Teil der Abbildung rot markiert. Bei Frauen beträgt dieses Maß im Mittel 310mm, mit einer Spannweite von 70mm (1,2). Bei Männern ist dasselbe Maß kleiner (3) und mit geringerer Spannweite.

Für unsere Diskussion der Einflüsse des Platzbedarfs gehen wir im rechten Teil der Abbildung von den Extremen des weiblichen Beckens aus. Als Minimum 290mm und im Maximum 360mm bei gleichem Oberschenkelumfang von 460 mm. Im Schnitt von oben siehst Du den Vergleich. Der Abstand im Minimum zum Sattel ist 35mm geringer als im Maximum. Das ist durchaus signifikant und muss auf unsere Merkliste.

 

1 Mutluay ŞD, Demir E. Determination of The Relationship Between External Pelvic Measurements and Body Mass Index in Young Adults. TJFMPC, 2020;14(3)

2 Lacevic Mulahasanovic L, Dervišević L, Fajkić A, et al. (January 17, 2025) Pelvic Diameters and Their Association With Maternal Body Mass Index, Parity, and Delivery Outcomes: A Cross-Sectional Study. Cureus 17(1): e77573. DOI 10.7759/cureus.77573

3 Thieme Atlas of Anatomy, (2006), p. 113)

SPRINTER ODER KLETTERER - DEIN OBERSCHENKELUMFANG ZEIGTS

Jetzt wird es wieder deutlich einfacher. Die Varianz beim Oberschenkelumfang von Radsportlern ist enorm -manche erinnern sich noch an den leider viel zu früh verstorbenen Bahnsprint Heros Michael Hübner und seine immens mächtigen Dampfkolben und sind gleichzeitig baff welche Wattzahlen bei den Tour de France Athleten aus den spindeldürren Beinchen kommen. Jetzt sind wir keine Profisportler aber selbst bei uns Hobbyfahrern gibt es eine enorme Spannweite.

In der Abbildung siehst Du links einen Oberschenkeldurchmesser von 150mm (entspricht einem Umfang von rund 460mm =dünn) und bei gleicher Beckenbreite von 310mm rechts einen mit 220mm Durchmesser (voluminös). Hier wird sehr schnell klar, dass der Oberschenkelumfang, ähnlich wie die Beckenbreite einen deutlichen Einfluss auf die Platzverhältnisse in dieser Zone hat.

ALLES ZUSAMMEN UND WAS NUN?

Den Q-Faktor schenken wir uns, schließlich führen wir hier keine akademische, sondern eine praxisorientierte Diskussion.

Somit ist die Sache recht überschaubar und lässt sich wie folgt zusammenfassen:

  • Voluminöse Oberschenkel und schmales Becken lassen wenig Platz (in der Abbildung links)
  • Dünne Oberschenkel und breites Becken lassen Luft ohne Ende (in der Abbildung rechts)
  • Und alles andere liegt irgendwie dazwischen

 

Bisher nicht diskutiert haben wir in welcher Ebene der Tretbewegung sich die Knie bewegen: Laufen Sie eher nach außen, bleibt mehr Platz, laufen Sie sehr eng zusammen wird es knapper.

Und nun, zum Abschluss, zur Gretchenfrage: Was ist dafür nun in der Praxis relevant und kann man mit einer cleveren Sattelwahl sein Sitzen verbessern?

Aus unserer Praxiserfahrung kommen die allermeisten von Euch mit diesem Thema ohne Probleme zurecht:

  • Moderne Sättel sind in dieser kritischen Zone überwiegend mit geringstmöglicher Breite konstruiert…
  • …und haben dort zudem eine reibungsarme Oberfläche
  • Kommt es zu Kontakt ist das Gewebe der Oberschenkelinnenseite nachgiebig und das Risiko für erhöhten Druck + Reibung ist gering
  • Treten ist so quintessentiell, dass viele, die potentiell aufgrund sehr knapper Platzverhältnisse Probleme bekommen könnten, eine für sich passende Adaption gefunden haben (z.B. eine weit außenliegende Ebene der Kniebewegung wie man sie gerne bei Bahnsprintern sieht)

 

Solltest Du Probleme haben (äußerst sich meist in wunden/ druckempfindlichen Stellen an der Oberschenkelinnenseite) dann lohnt sich zur Linderung ein Blick auf die Breite und Länge der Sattelnase, für Dich gilt: Je kürzer und schmaler, desto besser.

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