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DAS SITZDREIECK ERKLÄRT

Du hast Dich immer gewundert, warum Du die Positionsänderung, die Du vornimmst, weil es Dich beim Sitzen ein wenig zwickt, einfach nicht dauerhaft auf dem Rad halten kannst? Und Du immer wieder in Dein gewohntes Muster verfällst? Der Grund ist Dein Sitzdreieck. In diesem Beitrag erklären wir Dir, was das ist und wie weit der Einfluss reicht.

VOR, ZURÜCK, LINKS, RECHTS…

Du kennst es sicher, nach längerer Zeit auf dem Sattel fängt es schon mal ein wenig an zu drücken, zippeln, zwacken oder wie auch immer Du es nennen willst. Als Reaktion versuchst Du Deine Position auf dem Sattel ein wenig zu verändern, in der Hoffnung, dass eine Linderung eintritt. Dem ist im Prinzip nichts entgegenzusetzen, es ist sogar ein probater Langstrecklertipp (vgl. hier). Für einen gewissen Zeitraum funktioniert das ganz prima, aber o weh Du wirst ein wenig müde, oder verlierst den Fokus auf die neue Position und schwups bist Du wieder in Deinem Sitzdilemma angekommen und das Spiel Zwacklerei – Korrektur – Zwacklerei geht vorne los…

Die Korrektur ist also nicht stabil. Stabil ist nur Deine „Standardposition“ die maßgeblich durch Dein Sitzdreieck beeinflusst wird. Was es nun mit dem Sitzdreieck auf sich hat, zeigen wir Dir im nächsten Absatz.

DAS SITZDREIECK AUFGESPANNT

In der Abbildung ist das Sitzdreieck mit blauen Linien aufgespannt. Ausgehend vom Kontaktpunkt zum Sattel, nach oben zur Schulter (Seite r) und nach vorne zum Kontaktpunkt mit dem Lenker (Seite h) und zurück zum Sattel (Seite l). Weiter sind im Sitzdreieck drei Winkel benannt: α1 der Beckenwinkel, α2 als Verhältnis von α1 zur Senkrechten und β der Schulterwinkel.

Die Länge von r ist fix und durch die Länge Deiner Wirbelsäule bestimmt. Die Länge von h ist zumindest nach oben begrenzt, nämlich durch die Länge Deiner Arme. Blicken wir nun auf unzählige Druckmessungen zurück, kann man feststellen, dass der Winkel β sich in einem engen Korridor bewegt und vor allem bei größer werdender Öffnung gegen eine obere, nahezu fixe Grenze strebt.

Sind nun r und h fest beschrieben und β quasi fix, ergibt sich so die für das Sitzen wichtige maximale „Sitzlänge“ l. Auch wenn unsere Wirbelsäule beweglich ist und wir so streng genommen nicht von einem fest definierten Dreieck sprechen dürften, so sehen wir bei unseren Messungen und den Erfahrungsberichten der Probanden, dass selbst der Winkel α1 vergleichsweise stabil ist. Obwohl sich das Becken durchaus aktiv in der Neigung verändern lässt, sehen wir sehr häufig, dass Probanden sich, nach gewisser Zeitdauer oder/und Ermüdung, zum gewohnten Winkel α1 bewegen. Damit ist dann auch der für das Sitzen entscheidende Winkel α2 „bestimmt“.

Um gut Sitzen zu können, müssen zwei grundlegende Voraussetzungen erfüllt sein, die in unmittelbarem Zusammenhang zum Sitzdreieck bestehen:

  • Du musst in der horizontalen Achse (vorne-hinten) an der richtigen Stelle auf dem Sattel (im Sweet-Spot) sitzen. Hier sollten die Satteldesigner die größte Fläche und genau die richtige Polsterung für Dich vorgesehen haben. Damit Dir das gelingt, muss die Sitzlänge l zur Radeinstellung passen
  • Neben der richtigen Stelle, kommt es zudem auf den Winkel des Beckens an, bei uns im Sitzdreieck α2. Nur bei korrektem Winkel sitzt Du flächig auf dem Sitzbein und vermeidest etwaige Druckspitzen oder z.B. Taubheitsgefühle im Dammbereich

 

Im Folgenden schauen wir uns noch zwei in der Praxis recht häufige Fälle an, die verdeutlichen welche Wechselwirkung Sitzlänge l und Beckenwinkel α2 mit der Radeinstellung haben.

TYPISCHES PROBLEM 1: RADEINSTELLUNG IST ZU LANG

In der Abbildung siehst Du zwei verschiedene Radeinstellungen.

Im linken Teil der Abbildung ist die Länge der Radeinstellung in Ordnung, dies ermöglicht dauerhaft gutes Sitzen im Sweet-Spot des Sattels.

Im rechten Teil der Abbildung ist die durch die Radeinstellung vorgegebene Länge zu groß. Gründe hierfür können z.B. ein zu weit nach hinten montierter Sattel, ein zu langer Vorbau oder ein zu langes Oberrohr (zu großer Rahmen) sein.

Da das Sitzdreieck nur eine gewisse Sitzlänge zulässt, rutscht der Proband auf dem Sattel nach vorne, aus dem Sweet Spot heraus. Das führt unausweichlich zu Sitzproblemen wie z.B. erhöhtem Druck am Sitzbein, Gefahr auf erhöhte Reibung und Taubheitsgefühle im Dammbereich.

Nun könnte man meinen, dass über eine Vergrößerung des Winkels β dieses Problem behoben werden kann. Dem ist aber leider nicht so. Kurzfristig schaffst Du das möglicherweise, aber mit zunehmender Fahrtdauer siegt die Gewohnheit und das stabile Sitzdreieck zieht Dich in eine nach vorne orientierte, ungünstige Position.

TYPISCHES PROBLEM 2: BECKENWINKEL Α2 IST ZU GROSS

In diesem Beispiel besprechen wir den Fall, bei dem der Beckenwinkel α2 zu groß ist, da er sehr viel häufiger vorkommt als ein zu kleiner Winkel und bedeutend gravierendere Probleme mit sich bringt.

In der Abbildung siehst Du im linken Teil einen korrekten Beckenwinkel, bei dem das Sitzbein gleichmäßig belastet ist und am Damm kein Druck entsteht. Gehst Du zum rechten Teil der Abbildung, ist der Beckenwinkel so weit vergrößert, dass Druck am Damm entsteht. Das ist meist sehr unangenehm, da sich hierdurch Taubheitsgefühle in dieser Region einstellen können. Wir sehen derartige Beckenwinkel immer dann, wenn die Überhöhung, d.h. der Höhenunterschied zwischen Sattel und Lenker zu groß ist und/oder die Beweglichkeit im unteren Rücken zu gering ist.

Im Laborszenario schaffen es Probanden mit gutem Körpergefühl und ausreichend Beweglichkeit im unteren Rücken den Beckenwinkel zu korrigieren, sodass der Druck am Damm verschwindet. Jedoch verfallen auch diese draußen, nach einer gewissen Zeit auf dem Rad, in ihr stabiles Sitzdreieck mit großem Winkel und als Ergebnis zu viel Druck am Damm.

NUR EINE ANPASSUNG DER RADEINSTELLUNG BRINGT ABHILFE

Da Du nun die Konstante Deines Sitzens kennst, ist es, im Prinzip, recht simpel. Du musst so weit an Deinen Radeinstellung arbeiten bis Du stabil im Sweet-Spot des Sattels mit einem tauglichen Beckenwinkel sitzen kannst. Schaffst Du das nicht, ist jeder Invest in neues Material eine Verschwendung. Welche Stellschrauben sich für typische Probleme eignen findest Du zum Beispiel hier.

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