UMWELTFAKTOREN AUF DIE DU KEINEN EINFLUSS HAST
Besonders im Übergang vom Sommer in den Herbst bekommen wir sehr häufig die Frage gestellt, in welchem Temperaturbereich man unsere Hosen nutzen kann. Die Frage ist nachvollziehbar, schließlich geht man von einem klar umrissenen Szenario: „Sommer = kurze Hose“ in einen diffuseren Nutzungsbereich über.
Dass die Temperatur einen hohen Einfluss auf die Wahl der Hose, bzw. der Nutzung von Accessoires wie Knielingen, Beinlingen oder Überhosen hat, ist logisch. Schließlich bist Du auf dem Rad unmittelbar der Umwelt ausgesetzt und musst sicherstellen, dass sich Deine Körpertemperatur im vorgesehenen Korridor bewegt – übrigens einer der Hauptaspekte von Funktionsbekleidung. Die Faustregel ist schon kleinen Kindern klar: Wird es kälter, brauchst Du mehr, wird es wärmer weniger.
Neben der Temperatur ist auf dem Rad aber auch noch die Feuchtigkeit ein entscheidender Faktor. So fährt es sich bei trockenem Wetter und 10 Grad normal recht entspannt, wogegen 10 Grad bei Dauerregen schon nach kurzer Zeit extrem unangenehm werden können.
Der Grund hierfür ist, dass herkömmliche Bekleidungssysteme zur Wärmeregulierung, die nicht einen expliziten Nässeschutz aufweisen, aufgrund der Feuchtigkeit nahezu komplett versagen. Am Beispiel von Beinlingen aus innen angerautem Thermomaterial lässt sich dieser Effekt sehr gut erklären. In trockenem Zustand baut sich zwischen Stoff und Haut eine dünne isolierende Luftschicht vor allem dort auf, wo das Material angeraut/ flauschig ist. Aufgrund der geringen Wärmeleitfähigkeit von Luft ist das bei Beinlingen, in denen Du Dich bewegst, bei besagten 10 Grad völlig ausreichend. Fährst Du nun aber mit denselben Beinlingen durch den Dauerregen, nehmen diese Feuchtigkeit auf, welche in die „Isolierschicht“ eindringt und diese zerstört, da die Wärmeleitfähigkeit von Wasser mehr als 20 Mal so groß ist wie die von Luft.
Somit ist klar, dass die Temperatur als Umweltfaktor nicht alleine als Kriterium für die Auswahl Deiner Radhose, bzw. der Hosenaccessoires ausreicht, sondern auch die Feuchtigkeit. Das ist allerdings noch nicht alles. Einige maßgebliche Faktoren hast Du selbst in der Hand. Dazu mehr im nächsten Abschnitt.